Burn-Out vs. Bore-Out
Der Verband der ZahnÄrztinnen-Dentista zeigt Wege aus der Psychofalle zwischen Über- und Unterforderung
(veröffentlicht in Ausgabe 1/2020)
Familie, Mitarbeiter, die eigene Praxis, dazu noch Diskussionen mit Patienten und die ewige Bürokratie – all das kann einem schnell über den Kopf wachsen. Die Zahlen sind tatsächlich alarmierend: Bereits in einer Online-Umfrage aus dem Jahr 2010 (!) bezeichneten 61% der Befragten die zahnärztliche Berufsausübung als „überdurchschnittlich stressig“. 44% gaben an, bereits an Depressionen zu leiden, 13% räumten Suizidgedanken ein. Und die Belastungen für Praxisinhaber/-innen wurden in den letzten zehn Jahren sicher nicht geringer. Burn-Out-Prävention scheint also das Gebot der Stunde. Nur – was tun? Wie kann sich die Zahnärztin, wie sich der Zahnarzt von heute vor permanenter Überforderung schützen? Vor Stress, der krank macht?
Der Gedanke ist noch nicht zu Ende gedacht, da macht ein anderes Stichwort Schlagzeile: Bore-Out in zahnmedizinischen Praxen. Völlig unmöglich? Nein, sagt der Verband der ZahnÄrztinnen-Dentista. „Natürlich stehen wir Zahnärztinnen heute vor beruflichen Herausforderungen, wie wir sie noch vor zehn, zwanzig Jahren kaum für möglich hielten. Die Doppel- und manchmal Dreifachbelastung macht vor keiner Praxistür halt. Und doch kann es Kolleginnen und Kollegen passieren, beispielsweise durch langanhaltende qualitative Unterforderung, in eine so genannte Bore-Out-Schleife zu geraten“, bestätigt Dr. Susanne Fath, Präsidentin des VdZÄ-Dentista. Dies könne vor allem in Praxen mit mehreren Behandlern vorkommen, wenn sich der oder die Einzelne mit seinen bzw. ihren Ideen nicht verwirklichen könne, vielleicht mit den Behandlungsansätzen nicht klar komme. „Fest steht: Auch dieser Zustand kann krank machen.“ Wege und Strategien zur Prävention bzw. Auswege aus den jeweils über- bzw. unterfordernden Situationen zeigt der VdZÄ-Dentista im Rahmen seines Hirschfeld-Tiburtius-Symposiums 2020 in Berlin auf. Dabei stellen Praktikerinnen wie Dr. Kerstin Finger/Templin, ZÄ Rebecca Otto/Jena und ZÄ Martina Werner/Würzburg Ansätze vor, wie durch Spezialisierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit der Spaß am Beruf erhalten bleibt, Antonia Montesinos/Berlin beschreibt die „Kunst der Delegation“. Im zweiten Teil widmet sich Dr. Anke Handrock/Berlin dem Burn-Out, von einer wirksamen Prävention über das Erkennen erster Anzeichen bis hin zum Umgang mit der Erkrankung.
Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie unter: dentista.de/hts-symposium
Hirschfeld-Tiburtius-Symposium 2020 des VdZÄ-Dentista
Wann: 13. Juni 2020
Wo: Adina Hotel Berlin Mitte,
Platz vor dem Neuen Tor, Berlin
Veranstalter: Verband der ZahnÄrztinnen-Dentista
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