Healthness: Gesundheit wird ganzheitlich

Niemals hatte Gesundheit einen so hohen Stellenwert wie heute. In Zukunft wird sie wesentlich umfassender gedacht – und eröffnet dem Gesundheitsmarkt neue Potenziale

(veröffentlicht in Ausgabe 3|2019)

Die selbstreflexive, individualisierte Gesundheit der Selfness-Phase geht in den kommenden Jahren in einen neuen Ansatz über. Über aktive Selbstoptimierung wird das neue Ziel einer Gesamtgesundheit anvisiert. Healthness – die Suche nach Kraft und Lebensenergie. Dabei wird die entscheidende Frage sein: Woher nehmen Menschen in Zukunft ihre Energie, um nicht dauergestresst und grunderschöpft durchs Leben zu gehen? Das Wissen um den menschlichen Körper und seine Funktionen wächst stetig. Zum veränderten Verständnis von Gesundheit tragen vor allem eine stetig weiter differenzierte Individualdiagnostik, neue, wissenschaftlich fundierte Heilmethoden, aber auch ein gestärktes Gesundheitsbewusstsein beim Einzelnen und breitere Diskussionsmöglichkeiten bei. Immer mehr Menschen erleben immer mehr Lebenszeit in immer besserer Gesundheit, digitale Vernetzung schafft neue Möglichkeiten der Kommunikation sowohl von Patienten untereinander als auch zwischen Arzt und Patient.

Ärzte werden mehr und mehr zu ökonomischen Wettbewerbern des Handels im Bereich der Gesundheitsprodukte. Das belegen auch die immens gestiegenen Werbeausgaben der Gesundheits- und Pharmabranche insgesamt: Lagen die Ausgaben von 2000 bis 2005 im Schnitt bei ca. 630 Millionen Euro, zeichnet sich seit 2006 ein rasanter Anstieg auf heute 930 Millionen Euro in Deutschland ab.

Corporate Health

Früher war die Arbeit schuld am Krankwerden – ätzende Flüssigkeiten, Lärmbelastung durch Maschinen, giftige Dämpfe. Heute ist Arbeit nicht mehr bloß Broterwerb, sondern macht Spaß: Wir sind zu „Genussarbeitern“ geworden (Svenja Flaßpöhler), die sich frei in ihrer Arbeitsgestaltung fühlen, aber dennoch in einer Gesellschaft leben, die den Einzelnen nach Erfolg und Leistung misst. Die Verantwortung für Gesundheit liegt dabei zunehmend beim Einzelnen. In Zeiten von flexiblen Jobmodellen, in denen Arbeit jederzeit und von überall ausgeführt werden kann, sind es weniger die Bedrohungen von außen als die inneren Gesundheitsrisiken: Stress, Information Overload, geistige Dauerüberforderung und im schlimmsten Fall Burn-out.

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