Initiale Kieferorthopädie als Kombinationsbehandlung

bei Patienten mit Cranio-Mandibulärer Dysfunktion (CMD)

von Dr. med. dent. Matthias Epple MDSc, München (veröffentlicht in Ausgabe 3|2019)

In unserer schnelllebigen Welt leiden immer mehr Menschen unter Stress [1,2], Leistungsdruck und Rastlosigkeit. Als Zeitphänomen hat sich längst die „Volkskrankheit CMD“ etabliert. Die Cranio-Mandibuläre Dysfunktion (CMD) wird von den Patienten in der Regel als chronischer Schmerz im Kiefer-, Kopf- oder Nackenbereich wahrgenommen [3,4]. Ein falscher Biss (Störung der Okklusion) [5-7] führt zur Fehlbelastung der umliegenden Strukturen und somit zu Verspannungen der Muskulatur des gesamten Kopf-Hals-Bereiches. „Man muss sich Durchbeißen“– aus dieser
banalen Floskel lassen sich sowohl der Bruxismus [8-11] als auch das Zähne-Pressen erklären [1,2,12]. Daraus und zusätzlich aus Fehlhaltungen bei der täglichen Arbeit
ergeben sich oft Schulter- und Nackenschmerzen, Kopfschmerzen oder Migräne [13,14]. Sicherlich ist hierbei auch eine durchaus stark ausgeprägte psychische Komponente nicht zu vernachlässigen.

Der Mensch ist nicht mehr im Lot! Diese Asymmetrie kann zu Veränderungen und Problemen im gesamten Muskulo-Skelettalen System (MSS)
führen [10,15]. So können Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne direkt verantwortlich für Rückenschmerzen und andere Fehlfunktionen im Körper sein [7,10,16]. Viele alltägliche Bewegung
erfordern die Koordination unzähliger Muskeln. Diese hängen in Muskelketten zusammen und beeinflussen sich unmittelbar untereinander. Ist einer dieser Muskeln verspannt, also gestört, so wirkt sich dies auf die gesamte nachfolgende Kette aus [17,18].

Das Cranio-Mandibuläre System (CMS) muss perfekt mit dem restlichen Muskulo-Skelettalen System (MSS) ausbalanciert sein [16,17,19]. Um diese multikausale Thematik/Problematik zufriedenstellend behandeln zu können, …

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