Fachzahnarztausbildung für Kieferorthopädie in Österreich geregelt
Forderung des VÖK wird nach über 20 Jahren umgesetzt
Wien (OTS) – „Unser Engagement in den letzten zwanzig Jahren hat sich gelohnt“, zeigt sich DDr. Silvia M. Silli, Präsidentin des Verbandes der Österreichischen Kieferorthopäden, erfreut über den heutigen einstimmigen Nationalratsbeschluss zur gesetzlichen Regelung der Ausbildung zum Fachzahnarzt/zur Fachzahnärztin für Kieferorthopädie. „Österreich war das vorletzte Land innerhalb der EU, in dem es keine staatlich geregelte und offiziell registrierte Ausbildung für das Sonderfach Kieferorthopädie gab“, so Silli weiter, die betont, dass „eine strukturierte, umfassende praktische und theoretische Ausbildung die Grundvoraussetzung für eine optimale und vor allem sichere Versorgung der PatientInnen ist. Dafür zu kämpfen hat sich gelohnt!“ Denn heute hat der Nationalrat dem Gesundheitsministerium einstimmig den Auftrag erteilt, einen Gesetzesvorschlag zur Einführung einer universitären Fachzahnarzt-Ausbildung auszuarbeiten und dem Parlament zur Beschlussfassung vorzulegen.
Fachzahnarztausbildung zum Wohle des Patienten
Die europa- und weltweit übliche – und nun bald auch in Österreich anerkannte – dreijährige Fachausbildung wird im Anschluss an das Zahnmedizin-Studium absolviert. Diese universitäre Zusatzausbildung ist ein Garant dafür, dass Österreichs PatientInnen gemäß dem Stand der Wissenschaft betreut werden – durch fundiert ausgebildete SpezialistInnen mit umfassendem Wissen und praktischer Expertise, welche für die Diagnose und Behandlung komplexer Zahn- und Kieferfehlstellungen absolut notwendig sind.
„Mein Dank gilt allen, die uns auf diesem Weg unterstützt und begleitet haben und zum Erfolg unserer Bemühungen beigetragen haben. Insbesondere danke ich den Universitäten für die stets konstruktive Zusammenarbeit, den für Gesundheitsagenden zuständigen Abgeordneten und den MitarbeiterInnen des Gesundheitsministeriums, aber auch allen unseren Mitgliedern im VÖK. Insbesondere freuen wir uns jedoch für unsere PatientInnen und Patienten, denen wir durch unsere professionelle und qualifizierte Arbeit ihren ‚Biss‘ und ihr Lächeln wiedergeben!“, so Silli.
Langjährige Verhandlungen endlich am Ziel
Bereits im Juni 2018 wurde – nach „zähen dreijährigen Verhandlungen zwischen den Interessengruppen (Universitäten, Zahnärztekammer, VÖK) unter der Ägide des Bundesministeriums für Gesundheit eine Einigung über die Einführung einer staatlich registrierten Ausbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie erzielt“, so der Pressedienst des VÖK. Darüber wurde das Büro der Ministerin Hartinger-Klein seinerzeit informiert und um die Erteilung des politischen Auftrags zur Ausarbeitung der gesetzlichen Grundlagen ersucht. Dieser politische Auftrag wurde nun tatsächlich umgesetzt.