Kindermundgesundheit von Psyche der Eltern abhängig?

Dass sich mentale Störungen elterlicher Bezugspersonen auf die Gesundheit von Kindern auswirken können, ist bekannt – und leuchtet ein. Wie nun aber eine japanische Studie nahelegt, hat die psychische Verfassung der Mutter unmittelbaren Einfluss auf die Zahnputzgewohnheiten des Kindes – und damit auf die Kindermundgesundheit.

In Japan leiden besorgniserregend viele Kinder an frühkindlicher Karies. Untersucht wurden deshalb rd. 80 000 Kinder bis drei Jahre und deren familiäres Umfeld. Laut der von Forschern der Tohoku-Universität durchgeführten Studie könnte das psychische Wohlbefinden der Mutter eine entscheidende Rolle bei den Zahnputzgewohnheiten des Kindes spielen. Denn postpartale Depressionen und/oder mangelnde Zuneigung aufgrund von Bindungsstörungen beeinträchtigen die Fähigkeit der Mütter, ihren Kindern eine gesunde Zahnpflege zu vermitteln – diese Kinder putzten signifikant weniger bzw. schlechter ihre Zähne. Umgekehrt nahm die Häufigkeit und Qualität des Zähneputzens deutlich zu, wenn die Mütter eine starke Zuneigung zu ihren Kindern zeigten.

„Das psychische Wohlbefinden der Mutter liefert wertvolle Informationen für die Identifizierung von Kindern mit einem hohen Risiko für ECC“, sagt Dr. Shinobu Tsuchiya vom Tohoku University Hospital, die die Forschungsgruppe leitete.

Diese Studienergebnisse können auch Hinweise geben, inwieweit psychische Belastung von Eltern in Zusammenhang mit der Pandemie auf die Kindermundgesundheit auswirkt.

 


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