Remote Monitoring: Früher exotisch, heute lässt sich jeder Zweite drauf ein!
Wie Künstliche Intelligenz die Aligner-Therapie unterstützt
Dr. Aneta Pecanov-Schröder, Bonn & Kathrin Schuldt, Hamburg
(veröffentlicht in Ausgabe 01|2022)
Wenn künstliche Intelligenz (KI) zum Zuge kommt, übernimmt eine Maschine „menschliche“ Aufgaben. Mit Hilfe von Deep Learning, dem mehrschichtige mathematische Operationen zugrunde liegen, ist KI z.B. in der Lage zu lernen und komplexe Daten wie Bilder zu analysieren und Rückschlüsse daraus zu ziehen [1]. Auf diese Weise können Diagnostik, Behandlungsplanung oder Verwaltungsprozesse auch in der Zahnarztpraxis effektiv unterstützt werden. Einer, für den moderner KI-Support bereits zum Praxisalltag gehört, ist Dr. Dr. Friedrich Widu aus Erding. Der Fachzahnarzt für Kieferorthopädie nutzt KI-basierte Prozesse zum einen bei der kieferorthopädischen Aligner-Fallplanung, ergänzt die Therapie darüber hinaus aber noch zusätzlich um die Möglichkeit des KI-gestützten Monitorings via Smartphone-App. Rund 50 Prozent seiner Patienten behält er auf diese Weise inzwischen besser im Blick.
Anwendungen aber nur so gut wie die eingespeisten Daten sind funktionieren, was häufig für Skepsis sorgt. Zudem müssen wichtige regulatorische Fragestellungen, z.B. im Datenschutz, noch allgemeingültig beantwortet werden. In einer Studie zum Thema erklärte sich dennoch gut die Hälfte der Versicherungsnehmer bereit, sich auf KI in der Medizin zukünftig verlassen zu wollen. [2] Auch in ethischer Hinsicht sollten die Bestrebungen bestenfalls auf das Wohl aller Menschen ausgerichtet sein. Da die Entwicklung im KI-Bereich gerade Fahrt aufnimmt, stellte die Weltgesundheitsorganisation jüngst sechs Richtlinien für den Einsatz von KI im Gesundheitsbereich zur Orientierung auf; darunter der Schutz der Autonomie des Menschen oder das Sicherstellen von Transparenz, Erklärbarkeit und Verständlichkeit.
Mit KI die (zahn-)medizinische Versorgung verbessern
Neben der Digitalisierung in der Zahnmedizin ist mit dem KI-Einsatz ein weiterer Schritt erfolgt, Entscheidungsprozesse in der Praxis zu unterstützen. Auf KI basierende Systeme können nicht nur für die effiziente Datenanalyse genutzt werden, sie sorgen auch im Bereich der Verwaltung bereits für eine optimierte Abrechnung oder erleichtern in der Kieferorthopädie die kephalometrische Analyse. Experten sind sich einig: KI-basierte Anwendungen werden die medizinische Versorgung rationalisieren und dabei zum Beispiel das Personal bei Routineaufgaben entlasten, die Gesundheit einer breiteren Bevölkerung zu geringeren Kosten verbessern und letztlich eine personalisierte, prädiktive, präventive und partizipative Zahnmedizin ermöglichen.
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