Zahn-/Ärzte für die Ukraine

Zahnärztliche Organisationen unterstützen Hilfsaktionen

(veröffentlicht in Ausgabe 1|2022)

Mit dem Überfall auf die Ukraine sind Hunderttausende dort ohne Strom und Wasser, es werden zudem Hilfsgüter, Nahrungsmittel, Medikamente, medizinische Materialien und vieles mehr gebraucht.

„Wir alle sind erschüttert über den aggressiven Angriff auf die Ukraine. Unsere Solidarität ist bei allen Menschen dort“, so der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Prof. Dr. Christoph Benz. „Neben den europäischen und internationalen strategischen und politischen Maßnahmen ist nun auch schnelle, konkrete Hilfe für die Menschen wichtig. Vor Ort – und auch für die Menschen, die zu uns flüchten.“

„Wir haben Kontakt zu unseren Partnern vor Ort, den Salesianern Don Boscos, aufgenommen. Sie sind in vier Großstädten in der Ukraine vertreten. Auch in der schwer umkämpften Hauptstadt Kiew sind sie präsent. Unsere Partner brauchen dringend Unterstützung bei der Versorgung der Flüchtlinge und Menschen in Not. Wir wollen helfen! Und haben dafür bereits 10.000 € Soforthilfe bereitgestellt“, so der Vorsteher der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ), Dr. Klaus Sürmann.

Jenseits der reinen Hilfsangebote zeigten sich die Bundesärztekammer und die deutsche Krankenhausgesellschaft tief besorgt wegen des möglichen Kollapses der medizinischen Versorgung in der Ukraine. „Die Bombardierung von Krankenhäusern ist ein weiterer Beleg für das rücksichtslose und menschenverachtende Vorgehen auch gegen die Zivilbevölkerung“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung vom 2. März 2022.

Man stehe deshalb mit der Bundesregierung in Kontakt, um humanitäre Hilfsangebote auch in Deutschland zu koordinieren. Insbesondere gehe es um die Aufnahme und bundesweite Verteilung von Verletzten und anderen Patientinnen und Patienten, für die in der Ukraine keine medizinische Versorgung mehr möglich ist.

Die Bundesärztekammer und die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordern die russische Führung auf, diesen völkerrechtswidrigen Krieg sofort zu beenden. Bis zu einem vollständigen Ende der Kampfhandlungen müssen insbesondere Einrichtungen der medizinischen Infrastruktur, wie Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken vor Zerstörung geschützt werden. Transportmöglichkeiten und Fluchtkorridore für verletzte und traumatisierte Menschen sind zu sichern beziehungsweise einzurichten.

Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Kassenärztlichen Vereinigungen verurteilen den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine aufs Schärfste: „Der barbarische Überfall ist durch nichts zu rechtfertigen und bringt unvorstellbares Leid über die Menschen in der Ukraine“, heißt es in einer Resolution, die die Delegierten der Vertreterversammlung am 4. März 2022 einstimmig verabschiedeten. Zugleich versichern KBV und Kassenärztliche Vereinigungen (KVen) den zu erwartenden Flüchtlingen, ihnen „mit der gesamten Struktur des KV-Systems und der damit verbundenen Unterstützung der Niedergelassenen“ zur Verfügung zu stehen, um „die Betroffenen mit der gesamten vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Kompetenz bestmöglich und unbürokratisch zu versorgen“. Der Bundesregierung wurde angeboten, „sie in jeder möglichen Hinsicht zu unterstützen“. In diesem Zusammenhang bittet die Vertreterversammlung den Gesetzgeber, „bundesweit die notwendigen Rahmenbedingungen zum Versicherungsschutz der Geflüchteten zu schaffen“.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach zeigte sich, beeindruckt, wie schnell und deutlich die Ärzteschaft reagiert habe.

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Stichwort: Ukraine


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